Sehr geehrter Herr Minister Wüst,

 

am 09.07.21 wurde in Wesel ein bedeutender Teil der Südumgehung fertiggestellt. Die Brücke für den Auto- und Bahnverkehr wurde eingesetzt. Wie Sie, Herr Minister Wüst, wissen, ist die Südumgehung ein wichtiges Projekt für Wesel und schon seit vielen Jahren in Arbeit und soll nun, laut letztem Stand, 2028 fertiggestellt werden. Während dieser wichtigen Brückenetappe sagte ihr Staatssekretär, Dr. Hendrik Schulte, in Wesel: „Gute Mobilität ist Standortfaktor und Lebensqualität“. Genau wegen dieser wichtigen Lebensqualität schreiben wir Ihnen heute aus Büderich als Ratsmitglied der SPD Wesel Fraktion und als sachkundiger Bürger.

 

Zu der Umgehung gehört nicht nur der Bauabschnitt in Wesel rechtsrheinisch. Bereits vor einigen Jahren wurde der zugehörige Teil linksrheinisch in Büderich fertig gestellt. Die alte Rheinbrücke und der Teil der B58, hin zur Rheinbrücke, wurden abgelöst und werden nicht mehr benötigt. Zwei Probleme sind allerdings für Büderich nach der Fertigstellung der Baustelle bestehen geblieben.

 

Das erste Problem ist die Fläche, die seinerzeit für Container, Unterbringung der Arbeiter etc. verwendet wurde. Sie befindet sich seit einigen Jahren in verwaistem Zustand und wird als Treffpunkt und teilweise als öffentliche Müllkippe verwendet. Sie finden diese Fläche mit einem Oval markiert im Anhang. Es ist u.a. dem Engagement von Büderichern und Büdericherinnen zu verdanken, dass dort nicht noch mehr Müll herumliegt. Im vergangenen Jahr hatten wir als SPD Wesel außerdem den Vorschlag gemacht, an dieser Stelle Photovoltaik zu errichten, um diese Fläche nachhaltig zu nutzen. Man teilte uns mit, dies sei nicht möglich, da diese Fläche als Ausgleichsfläche vorgesehen ist und daher nicht genutzt werden kann. Da fragen wir uns und vor allem Sie, Herr Minister Wüst, wann wird diese Fläche zurückgebaut und der Natur als Ausgleich zurückgegeben? Es kann und darf nicht im Interesse einer nachhaltigen Politik sein, dass diese versiegelte Fläche einfach so bleibt und sich absolut nichts tut! Hier benötigen wir dringend eine Lösung im Sinne der Büdericher und Büdericherinnen und der Natur. Wenn es schon nicht möglich ist, diese Fläche mit Photovoltaik zu verwenden, muss sie endlich entsiegelt werden. Auch im Sinne von Versickerungsflächen für die Zukunft ist es besonders wichtig, Flächen, die nicht mehr benötigt werden, auch zurückzubauen.

 

Allerdings ist nicht nur diese verwaiste Fläche ein ziemliches Problem. Noch viel mehr hat sich im Laufe der Zeit die ehemalige Straße zur alten Rheinbrücke zu einem erheblichen zweiten Problem entwickelt. Auf diesem Straßenabschnitt treffen sich vor allem bei gutem Wetter täglich Auto- und Motorradfahrer, die diesen Abschnitt oft zum Rasen verwenden und somit erheblichen Lärm, Abgase und auch Müll produzieren. Auch diese Straße haben wir im Anhang für Sie markiert. Mittlerweile hat sich diese Straße in der „Szene“ so etabliert, dass man regelmäßig auswärtige Kennzeichen an den Autos erkennen kann. Neben dem Müll ist vor allem auch der Lärm, der dort entsteht, für die Anwohner in Büderich nicht mehr tragbar. Der Lärm ist oft durch ganz Büderich zu hören. Herr Minister Wüst, auch hier besteht dringend Handlungsbedarf! Da auch diese Straße nach wie vor in der Trägerschaft von Straßen.NRW liegt, sind Sie hier gefordert. Lassen Sie die Büdericher und Büdericherinnen nicht im Stich! Auch diese ehemalige Bundesstraße kann deutlich zurückgebaut und erheblich verkleinert werden. Es darf nicht sein, dass bei jedem Fortschritt der Weseler-Bauabschnitte die Verpflichtungen und Versprechungen vom Rückbau in Büderich liegen bleiben.

 

Ihr Staatssekretär spricht von besserer Lebensqualität durch die Umgehung. Dies ist in unser aller Sinne. Allerdings darf dies nicht nur den direkten Bereich der Umgehung betreffen. Gleichermaßen muss dies auch die nicht mehr erforderlichen Straßen und Flächen betreffen, die mittlerweile obsolet geworden sind. Diese Flächen müssen der Natur zurückgeben und entsiegelt werden. Mit diesen Maßnahmen würde die Lebensqualität, die Ihr Staatsminister zurecht erwähnt, auch nachhaltig für Büderich weiter verbessert.

 

Herr Minister Wüst, wann werden diese Flächen zurück gebaut? Wann werden wir den Müll und die Raserei auf diesen Flächen los?

 

In Erwartung einer erfreulichen Nachricht und mit besten Grüßen aus Wesel.

 

 

Christoph Gockeln                                                                             Maksim Bondarenko

 

SPD-Ratsmitglied                                                                               Sachkundiger Bürger

im Rat der Stadt Wesel                                                                     der SPD-Wesel Fraktion