Die Weseler SPD-Jugend setzt ein Zeichen gegen das dramatische Insektensterben und fordert ein starkes Gegenlenken. Auf vielen Flächen sollen insektenfreundliche Blumenwiesen angelegt werden. Studien zeigen, dass in Deutschland die Insektenmasse um 75% gesunken ist.

Die Weseler Jusos fordern mit einem großen Maßnahmenpaket ein energisches Handeln gegen den massiven Insektenrückgang. „Wir müssen ab sofort auch in Wesel mit aller Kraft gegen das Insektensterben vorgehen“, sagt Maksim Bondarenko, Vorsitzender der Jusos Wesel. Eine Langzeitstudie des Entomologischen Vereins Krefeld erregte in der Vergangenheit große Aufmerksamkeit. Von 1989 bis 2016 sei die Insektenmasse um mehr als 75% gesunken. Über einen Zeitraum von 27 Jahren wurde an 63 Standorten in Deutschland der Insektenschwund untersucht.

„Wir dürfen nicht länger warten!“

Maksim Bondarenko betont: „Ein Rückgang von 75% ist erschreckend und dramatisch. Die Insekten sind für ein funktionierendes Ökosystem unersetzlich.“ Sie seien nicht nur die wichtigsten Pflanzenbestäuber, sondern bildeten auch die Nahrungsgrundlage für eine Vielzahl von Tieren. Eine Hauptursache für den Insektenschwund sei dabei der Rückgang von Lebensräumen. „Der Insektenschwund ist eine ökologische Katastrophe. Wir dürfen nicht länger warten und müssen jetzt handeln“, so Bondarenko weiter.

Maßnahmenpaket gegen das Insektensterben

In einem Antrag an die Bürgermeisterin Ulrike Westkamp (SPD) fordern die Jusos, die vielen ungenutzten Grünflächen zwischen den Fahrbahnen auf der Brüner Landstraße in insektenfreundliche Blumenwiesen umwandeln.
Zusätzlich soll die städtische Grünfläche hinter der Zitadelle möglichst großflächig zu einer Insektenfreundlichen Blumenwiese mit Stauden umgewandelt werden.
Die Stadt Wesel soll außerdem prüfen, auf welchen weiteren Grünflächen man Blumenwiesen anlegen könne, zum Beispiel auf den Ringstraßen.

Bürger sollen helfen 

Die SPD-Jugend betont, dass die Offensive nicht ohne die Bürger gehe. „Wir möchten jeden sensibilisieren. Unser Appell ist, keine Schotter- oder Steingärten anzulegen oder sogar vorhandene wieder umzuwandeln“, betont Leon Koop, stellv. Vorsitzender der Jusos Wesel.

Zudem sollen die Bürgerinnen und Bürger selbst schauen, welche Stellen sich in Blumenwiesen umwandeln lassen können. Die Jusos und die SPD nehmen diese Vorschläge entgegen und reichen diese an die Stadt oder ASG weiter. „Wir können mit dieser Insektenschutz-Offensive als Stadt vorbildlich vorangehen“, so Koop weiter.

Bondarenko und Koop betonen, dass man durch diese Blumenwiesen auch zu einem „deutlich attraktiveren Stadtbild“ beitragen könne.