In Wesel hat sich eine Jamaika-Koalition gebildet. Die Vertreter von CDU, Grünen und FDP haben am Freitag ihren Plan für die nächsten fünf Jahre vorgestellt. Die Weseler Jusos vermissen eine Schwerpunktsetzung und klare Inhalte.

Die Weseler SPD-Jugend reagiert auf den neuen Koalitionsvertrag zwischen CDU, Grünen und FDP, der am vergangenen Freitag vorgestellt wurde. „Insgesamt kann man die Vorhaben von Jamaika noch nicht als einen Plan bezeichnen“, kritisiert der Juso-Vorsitzende Maksim Bondarenko.

Jamaika habe es größtenteils nicht geschafft, über Schlagworte hinweg Ziele zu benennen. „Jeder kann sagen, dass man für Klimaschutz oder Digitalisierung steht. Wir hoffen aber, dass es mit der Zeit deutlich konkreter wird“, so Bondarenko weiter.

Auch der stellv. Juso-Vorsitzende Leon Koop bemängelt: „CDU, Grüne und FDP haben bis jetzt noch nicht erklärt, was sie im Vergleich zur Großen Koalition anders oder besser machen wollen. Augenscheinlich wird dieses Bündnis weder von einem Ziel noch einer Vision für Wesel angetrieben.“

Die SPD-Jugend betont jedoch, dass man auf eine gute Zusammenarbeit hoffe. Dabei wolle man auch auf die anderen Jugendorganisationen zugehen. Es müssten viele wichtige Entscheidungen in den nächsten Jahren getroffen werden. Dies gehe am besten gemeinsam. Jamaika müsse sich auch daran messen lassen, wie offen sie für konstruktive Vorschläge seien.

Defizite beim Klima- und Umweltschutz

Beim Thema Klima- und Umweltschutz sehen die Jusos einige Defizite. Das Bündnis wolle z.B. mehr Geld für die Förderung von Elektrolastenfahrrädern und die Energieberatung. Maksim Bondarenko betont: „Da ist noch Luft nach oben. Wir Jusos haben in den letzten Monaten deutlich gemacht, an welchen Stellen man in Wesel in den nächsten fünf Jahren anpacken könnte.“

Man müsse laut den Jusos viele neue Bäume pflanzen, den Insektenschutz deutlich vorantreiben, Radwege ausbauen, Ladesäulen für Elektroautos aufstellen und neue Fahrradstraßen anlegen. All das wurde von Jamaika mit keinem Wort erwähnt. Leon Koop unterstreicht: „Wir werden uns bei all diesen Punkten als Jusos und SPD richtig reinhängen. Wir hoffen, dass wir mit den Vertretern von Jamaika zusammen einen starken Beitrag für den Klima- und Umweltschutz vor Ort zu leisten können.“

Jusos mit vielen Zielen

Die Weseler SPD-Jugend zeigt sich trotzdem zuversichtlich, viele Inhalte in den nächsten Jahren umsetzen zu können.

Bis 2030 wird die Stadt Wesel über 90 Mio. Euro in Schulen investieren. Die SPD-Jugend wird auf die vollständige Umsetzung des Schulraumentwicklungsplans drängen. „Jeder versprochene Euro muss investiert werden“, so Koop und Bondarenko. Um die Digitalisierung voranzutreiben, müssen alle Schulkinder mit einem Tablet ausgestattet sein.

Am Auesee soll nach Vorstellung der Jusos eine Trendsportanlage entstehen. Die Jusos setzen sich außerdem für einen Skatepark sein, von dem mehrere Sportarten wie Skaten, BMX oder Inliner profitieren sollen.

Auch Sportarten wie Bouldern (das Klettern ohne Seil und Gurt) sowie Parkour sollen Bestandteil einer Anlage sein. „Eine Stadt von Wesels Größe muss so etwas im Angebot haben“, betonen Leon Koop und Maksim Bondarenko.