Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Wüst,

Sehr geehrter Herr Verkehrsminister Krischer,

Sehr geehrte Frau Matz,

Sehr geehrter Herr Castrillo,

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

seit Dezember fahren bereits drei der neuen X-Bus-Linien im Kreis Wesel. Diese X-Bus-Linien werden sehr gut nachgefragt und sind, insbesondere bei uns im ländlich geprägten Raum, ein essenzieller Baustein für eine erfolgreiche Verkehrswende.

Für Pendlerinnen und Pendler sind die neuen X-Busse ebenfalls eine gute Alternative zum motorisierten Individualverkehr, der im ländlichen Raum immer noch an vielen Stellen leider unentbehrlich ist.

Die bestehenden X-Bus-Linien im Kreis Wesel

X05: Wesel, Drevenack, Schermbeck, Dorsten

X27: Kleve, Kalkar, Xanten, Wesel

X28: Goch, Uedem, Xanten, Wesel

Daher haben wir die neue Entwicklung bei dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr bzgl. des zweiten Bündels neuer X-Bus-Linien, insbesondere im Kreis Wesel, mit großer Freude zur Kenntnis genommen. Die Einführung dieser neuen Linien wäre eine deutliche Verbesserung des ÖPNV-Angebots im Kreis Wesel. In diesem Rahmen möchten diese Entwicklung aufgreifen und einige Fragen stellen, die auch der Bevölkerung unter den Nägeln brennt.

 

Finanzielle Förderung der neuen X-Bus-Linien

Der VRR hatte nach aufwendigen Potenzialanalysen und Abstimmungsrunden 14 Linien identifiziert, die grundsätzlich für eine Umsetzung in Frage kommen. Eine Einführung dieser Linien hängt jedoch maßgeblich von einer entsprechenden Förderung und ihrer Höhe ab.

Insbesondere im teilweise ländlich geprägten Kreis Wesel gibt es bzgl. des öffentlichen Nahverkehrs extremen Aufholbedarf. Dies zeigen auch die große Nachfrage und das Interesse der Bevölkerung an der Entwicklung der X-Bus-Linien.

Für die erforderliche Verkehrswende ist der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs zentral. Die Einführung der X-Bus-Linien stärkt gerade den ÖPNV im ländlichen Raum und darf nicht an der fehlenden finanziellen Unterstützung des Landes scheitern, indem der Geldhahn bei diesem Projekt zugedreht wird.

Wir bitten Sie als Landesregierung daher nachdrücklich, die Finanzierung der neuen X-Bus-Linien zu gewährleisten.

 

X30 – Wesel, Rheinberg, Moers

In Wesel gibt es an der Einführung der Linie X30, die von Wesel über Rheinberg bis nach Moers führen soll, ein riesiges Interesse.

Bereits bei der Einführung der Linien X27 und X28 wurde Büderich mit seinen rund 3.500 Einwohnern nicht berücksichtigt. Viele Bürgerinnen und Bürger haben sich zurecht darüber beschwert, bisher von den attraktiven Anbindungen an den ÖPNV ausgeschlossen zu sein.

Die Verkehrs- und Mobilitätswende fängt gerade auch in kleinen Ortsteilen und einem attraktiven und guten ÖPNV an. Es wird zurecht von vielen gefordert den eigenen PKW zu lassen und auf den ÖPNV umzusteigen. Leider behindert eine schlechte Anbindung, wie in diesem Fall, für viele Bürgerinnen und Bürger den Umstieg auf den ÖPNV. Ein Halt in Büderich, z.B. an der Haltestelle „Marktstraße“, würden viele Bürgerinnen und Bürger begrüßen.

Aus Ihrer Antwort auf ein Schreiben der Weseler Bürgermeisterin Westkamp vom 16.03.2023 entnehmen wir, dass ein Halt der X30-Linie in Büderich möglich sein könnte. Daher möchten wir Sie und die zuständigen Vertreterinnen und Vertreter des VRR nachdrücklich darum bitten, die Linie X30 Umzusetzen und dabei einen Halt in Büderich zu berücksichtigen.

 

X31 – Kevelaer, Sonsbeck, Xanten, eventuell Wesel

Auch die Linie X31 kommt für eine Umsetzung in Frage. Eine Einführung dieser Linie bis nach Wesel würde die rechte und die ländlicher geprägte linke Rheinseite stärker als bisher miteinander verbinden. Dieses Kriterium muss in unseren Augen bei der Entscheidung über die Einführung dieser Linie Berücksichtigung finden.

Sollte diese Linie bis nach Wesel geführt werden, möchten wir Sie auch hier eindringlich darum bitten, einen Halt im linksrheinischen Ortsteil Büderich in Betracht zu ziehen.

 

 

 

X83 – Wesel, Bislich, Rees

Zunächst leider nicht weiterverfolgt werden soll die Linie X83, die von Wesel über Flüren und Bislich bis nach Rees führen sollte. Eine solche Verbindung ist unserer Ansicht nach dringend erforderlich, um insbesondere die Stadtteile Flüren und Bislich deutlich besser an den ÖPNV und insbesondere den SPNV anzubinden, als es heute der Fall ist.

Gerade der Ortsteil Bislich ist mangelhaft mit dem ÖPNV verbunden, verglichen mit dem hiesigen Mobilitätsbedarf. Dieser Bedarf liegt darin begründet, dass seit der Schließung des lokalen Supermarkts vor einiger Zeit die Waren des täglichen Bedarfs nicht mehr vor Ort erworben werden können, sondern die Einwohner dazu nach Flüren oder Mehrhoog fahren müssen. Auch an Werktagen ist die Taktung des Busverkehrs bestenfalls stündlich, während an Wochenenden das Angebot noch deutlich spärlicher ausfällt.

Aus den genannten Gründen bitten wir Sie daher auch hier nachdrücklich darum, diese Linie doch für eine mögliche Einführung in Betracht zu ziehen.

Mit freundlichen Grüßen

 

Maksim Bondarenko                                          Hendrik Lankers

Vorsitzender der Jusos Wesel                           Sachkundiger Bürger